Über die Nase direkt ins Herz: Die Parfümeurin Juliette Karagueuzoglou
Es gibt Namen, die stellen für Westeuropäer mitunter eine große Herausforderung dar. Der von Juliette Karagueuzoglou gehört eindeutig in diese Kategorie. Dabei stammt die junge Frau aus Wien. Gut möglich, dass der Einfluss des Habsburger Vielvölkerreichs auch in ihrem Nachnamen seinen Niederschlag gefunden hat. Auf jeden Fall aber steht Juliette für jene Bodenständigkeit, die man den Österreichern gerne nachsagt.
Sie sagt von sich selbst, dass der Geruchssinn schon von Kindesbeinen an ihr wichtigster Sinn gewesen sein. Da lag es förmlich auf der Hand, Parfümeurin zu werden. Weil das aber ein sehr hartes Geschäft ist, ging sie zunächst auf Nummer sicher und studierte Chemie. Erst dann folgte die Ausbildung zur Parfümeurin am renommierten ISIPCA in Versailles und der IFF Perfume School im französischen Grasse. Dort lernte sie das Handwerk von der Pike auf, etwas, das auch in dem von ihr kreierten Yves Saint Laurent L'Homme Cologne Bleue deutlich zu spüren ist. Die Frau versteht einfach ihren Job.
Zwar sind ihre Arbeiten zahlenmäßig noch recht übersichtlich, aber, wie man so sagt, sehr vielversprechend. Von ihr stammen beispielsweise Jimmy Choo L'Eau, Laura Biagiotti Roma Passione, Penhaligon's Savoy Steam, Yves Rocher Retropical und neben Yves Saint Laurent L'Homme Cologne Bleue noch insgesamt sieben weitere Arbeiten für YSL.
All diesen Düften ist freilich die grundlegende Philosophie von Juliette Karagueuzoglou gemeinsam. Für sie muss ein Duft nämlich zutiefst berühren und von der Nase direkt ins Herz gehen. Da trifft es sich natürlich gut, dass Düfte für Juliette Karagueuzoglou grundsätzlich Emotionen sind. Wie für die meisten Emotionen gilt auch bei den Duftkreationen der Wienerin, dass sie vor allem intensiv sein und nicht oberflächlich sein sollten.