Schönheit aus der Natur – für empfindliche, normale, trockene, fettige oder reife Haut! Naturkosmetik, als Creme, Lotion, Serum oder in Form einer verträglichen Reinigung, macht sich wertvolle Essenzen aus der Umwelt zu Nutze. Da sie sich immer größerer Beliebtheit erfreut, muss Naturkosmetik nicht mehr teuer sein, doch was genau macht sie eigentlich aus?
Natürliche Kosmetika gibt es, zumindest im weitesten Sinne, schon seit Jahrzehnten und gar Jahrhunderten. Ob im Römischen Reich oder alten Asien, die Kraft unserer Umwelt hat die Menschheit früh erkannt. Heute steht der Begriff stellvertretend für Beauty-Produkte auf Basis natürlicher Essenzen. Dadurch avanciert Naturkosmetik zugleich zu einem natürlichen, naturbelassenen und nachhaltigen Jungbrunnen für Haut, Haare und Gesicht. Die Haut darf sich auf eine verträgliche, schonende Pflege freuen, zumal viele Naturkosmetikpflegeprodukte ohne reizenden und austrocknenden Alkohol auskommen. Charakteristisch für solche Produkte ist zunächst einmal der Verzicht auf synthetische Stoffe. Als "synthetisch" gelten Wirkstoffe dann, wenn sie nicht aus der Natur kommen, sondern deren Entwicklung auf chemische Laborprozesse zurückzuführen ist.
Nicht in Naturkosmetika enthalten sind daher
- synthetische Farbstoffe
- synthetische Duftstoffe und
- synthetische Konservierungsstoffe.
Dadurch sind Naturkosmetika meist etwas weniger lang haltbar und duften vielleicht nicht ganz so intensiv. Zugleich schont das aber die Umwelt – und empfindliche Haut freut sich über weniger potentiell reizende Stoffe.
Weder die Begriffe "Naturkosmetik" noch "Bio-Kosmetik" sind geschützt. Abhilfe schaffen Naturkosmetiksiegel von renommierten Institutionen, welche die Zusammensetzung der Inhaltsstoffe auf ihre Natürlichkeit prüfen und zugleich Vorgaben zum Tierwohl machen. Daher erlauben viele dieser Institutionen den jeweiligen Herstellern keine Tierversuche. Verboten sind außerdem Stoffe, die zwar indirekt aus der Natur stammen aber Vorgaben zur Nachhaltigkeit nicht erfüllen, allen voran Schaumbildner und Emulgatoren auf Basis von Erdölen wie Silikone und PEG. Mineralölbasierte Mikroplastiken führen ebenfalls zu einer Nicht-Vergabe solcher Qualitätssiegel. In Deutschland ist insbesondere das NATRUE-Siegel anerkannt und weitverbreitet, im Euro-Raum müssen hier außerdem noch Siegel wie BDIH, ECOCERT und Cosmebio Erwähnung finden. Das demeter-Label ist ein spezialisiertes Biosiegel, welches die Verantwortlichen ebenfalls an Naturkosmetika vergeben. Eine Creme für trockene Haut, die beispielsweise hydratisierende Aloe vera verwendet, ist nicht zwangsläufig Naturkosmetika, sofern neben dem pflanzlichen Aktivwirkstoff noch weitere synthetische Zusatzstoffe Teil der Rezeptur sind.
Die Natur bietet Haut und Haaren unglaublich viel. Entsprechend vielfältig sind die in Naturkosmetika verwendeten Inhaltsstoffe. Die bereits erwähnte Aloe vera ist dank der beruhigenden und hydratisierenden Wirkung ein beliebter Allrounder, der Bestandteil vieler Cremes und Seren ist, um trockene Haut mit einer Extraportion Feuchtigkeit zu verwöhnen. Allantoin wird primär aus Rosskastanien gewonnen und ist in der Anti-Aging-Pflege beliebt, da der Wirkstoff eine hautglättende Wirkung hat. Er kann der Haut zusätzliche Elastizität und Spannkraft spenden, und zugleich oberflächliche Mimikfältchen und erste Zeichen der Zeit kaschieren. Arganöl ist in Naturkosmetika ebenfalls häufig zu finden, denn das Öl erfüllt gleich mehrere Aufgaben. Unter anderem spendet es Feuchtigkeit, sowohl der Haut als auch den Haaren, zugleich kurbelt es die hauteigene Regeneration an und ist reich an wertvollen Antioxidantien. Speziell in der Haarpflege auf natürlicher Basis verbessert sich durch Arganöl zudem die Geschmeidigkeit und Kämmbarkeit der Haare. Ceramide gewinnen Hersteller beispielsweise aus Sojaöl oder unterschiedlichen Hefen. Diese Ceramide sind ein natürlicher Bestandteil unserer Haut, wobei diese manchmal einen zusätzlichen Nachschub benötigt. Sie stärken die Hautbarriere, schützen vor dem Austrocknen und legen einen unsichtbaren Schutzschild über die obere Hautschicht, um sie so vor Fremdeinwirkung in Form von externen Belastungen und Reizen zu bewahren.
Glycerin ist ein weiterer Inhaltsstoff, der keinesfalls ausschließlich in Naturkosmetik zum Einsatz kommt. Als "natürlich" gilt Glycerin aber nur dann, wenn es nicht synthetisch hergestellt wird, sondern stattdessen pflanzlichen Rohstoffen entstammt. Glycerin ist sehr gut verträglich und spendet der Haut Feuchtigkeit. Granatapfel schmeckt nicht nur gut, sondern überträgt als Kosmetikinhaltsstoff Vitamin C an Haut und Haare. Das verdankt der Granatapfel seinem natürlichen Öl, welches Phytoöstrogene und wertvolle Fettsäuren enthält. Sie unterstützen beide den Stoffwechsel, weshalb der positive Effekt über längere Zeit anhält. Hyaluronsäure basiert auf einer mikrobiologischen Gewinnung und ist bekannt dafür, sowohl die obere Hautschicht mit Feuchtigkeit zu versorgen als auch die Feuchtigkeitsdepots der Haut wieder aufzufüllen. Jojobaöl charakterisiert eine in Naturkosmetika sehr wichtige Eigenschaft: Aufgrund seiner sehr langen Haltbarkeit ist keine Beimischung von Konservierungsstoffen notwendig. Das macht Jojobaöl auch in sporadisch genutzten Produkten zu einem starken und beliebten Inhaltsstoff, der zudem Feuchtigkeit spendet und die Haut geschmeidiger werden lässt.
Am stärksten assoziieren viele Menschen Naturkosmetika mit Gesichtspflege, wobei die naturbasierten Produkte keinesfalls nur darauf beschränkt sind. Tatsächlich gibt es eine ausgesprochen große Auswahl von natürlichen Produkten, unter anderem:
- für gesunde Haare, beispielsweise mit Inhaltsstoffen wie Granatapfelölextrakten, Arganöl oder Mandelöl
- Seren für einen strahlenden Teint, die reich an Vitaminen wie C oder A sind
- Make-up-Produkte auf natürlicher Basis gibt es ebenfalls, die unter anderem mit ihrer hohen Verträglichkeit begeistern
- Naturparfums verzichten auf synthetische Stoffe und verwenden stattdessen intensive Düfte aus der Natur
- Gesichtspflege mit Hyaluronsäure, pflanzlichem Gylcerin und Ceramiden spendet Feuchtigkeit, füllt Feuchtigkeitsdepots der Haut und schützt sie
- Bodylotions und Körperpflege können sich die Kraft von Kamille, natürlichen Ölen, Liposomen und Kakaobutter zu Nutze machen
Ohne Alkohol formuliert, trocknen pflegende Cremes und Seren die Haut nicht aus. Für Menschen mit leicht irritierbarer oder gereizter Haut ist eine Formulierung ohne Alkohol generell zu empfehlen.
Verschiedene Hauttypen haben ganz unterschiedliche Bedürfnisse! Deshalb sollten der Zustand sowie die Beschaffenheit der Haut immer eine Schlüsselrolle spielen, auch wenn die Wahl auf reine Naturkosmetika fällt.
Empfindliche Haut: Profitiert besonders von beruhigenden Stoffen wie Kamille oder hautschützenden Essenzen wie Ceramiden. Extrakte der Ringelblume wirken beispielsweise entzündungshemmend und beruhigen die Haut.
Reife Haut: Sie benötigt eine Extraportion Spannkraft und Feuchtigkeit. Das in diversen Pflanzenkulturen natürlich vorkommende Coenzym Q10 kommt in der Anti-Aging-Pflege besonders häufig zum Einsatz. Es reduziert den Stresspegel der Haut, welcher anderenfalls zu intensiven Sauerstoffreaktionen und sichtbaren Alterserscheinungen führt. Ebenfalls sehr gut: Hyaluronsäure, Ceramide und hautglättende Liposome.
Trockene Haut: Sie benötigt zunächst viel Feuchtigkeit und dann Wirkstoffe, die die Feuchtigkeitsdepots füllen. Sehr hydratisierend sind Inhaltsstoffe wie Aloe vera, diverse verschiedene Öle und reichhaltige Sheabutter. Eine wasserbasierte Lotion wird selbst an den Beinen, am Dekolleté oder den Armen schnell absorbiert.
Unreine Haut: Sie profitiert von beruhigenden, antibakteriellen und die Regeneration ankurbelnden Stoffen. Naturkosmetik mit hohem Anteil Vitamin C, Vitamin A (Retinol) und Vitamin E ist dann sehr empfehlenswert. Aufgrund des häufig fettigen Teints, sollten statt Ölen lieber Inhaltsstoffe wie Glycerin in der Naturkosmetik zum Einsatz kommen.