Orangenhaut ist als Wort eine freundliche Umschreibung von Cellulite. Die Bezeichnung leitet sich von der Orangenschale ab, da die großporigen Dellen, die circa 90% aller Frauen jeden Alters vornehmlich an Po und Oberschenkeln haben, in ihrem Erscheinungsbild einer Orangenschale ähneln. Es gibt viele Anti-Cellulite-Produkte auf dem Markt, doch zunächst sollte deutlich sein, dass die Erscheinung kein Makel und keine Krankheit ist. Sie ist normal, auch wenn sie in der heutigen Zeit nicht als "schön" gilt. Es ist ein rein kosmetisches Problem.
Frauen haben eine Bindegewebestruktur, die senkrecht verläuft und weicher ist als die netzförmige Struktur bei Männern. Dadurch kann sich das Unterhautfettgewebe bei Frauen weiter zur Oberfläche durchdrücken und verursacht das hügelige Muster. Vereinfacht gesagt: Je schwächer das Bindegewebe ist, desto eher entsteht das Hügelmuster.
In der Antike gab es keine Produkte gegen Orangenhaut, weil es für die Frauen kein Makel war. Erst mit dem Perfektionsdruck der Neuzeit und dem Wandel der Schönheitsideale wurde das Hautbild zum Problem. 1873 wurden die Dellen erstmalig in einem medizinischen Lexikon erwähnt, allerdings als entzündlicher Prozess - was natürlich verkehrt war, sich aber lange als Fehlinformation hielt. Erst 1960 wurde wirklich erkannt, was diesem natürlichen Erscheinungsbild wirklich zugrunde liegt:
- Erbliche Veranlagung zu schwachem Bindegewebe
- schlechte Durchblutung des Gewebes, z.B. durch Stress oder Rauchen
- Hormonelle Beeinflussung der Gewebestabilität
- Schwaches Bindegewebe, welches durch falsche Ernährung und wenig Bewegung noch verschlechtert wird
Anti-Cellulite - damit werben viele verschiedene Produkte. Doch wie können sie wirken? Die meisten Lotions oder Cremes für diese spezielle Aufgabe enthalten Koffein, die den Hautton verbessern und die Spannkraft der Haut unterstützen. Damit eine Lotion ihre Wirksamkeit bestmöglich entfalten kann, sollte die Haut optimal auf die Aufnahme vorbereitet sein. Hilfreich sind:
- Wechselduschen, um die Durchblutung anzuregen
- Massagen zur Unterstützung des Bindegewebes
- Regelmäßiges trockenes Abbürsten der betroffenen Bereiche, damit trockene Hautschüppchen entfernt werden und die Creme besser aufgenommen werden kann.
Eine gesunde Ernährung und ausreichend Sport helfen dabei, die unschönen Dellen zu verringern und das Bindegewebe zu festigen - außerdem ist es dann einfach, ein gesundes Gewicht zu halten. Einige Lebensmittel sind besonders vorteilhaft, wie zum Beispiel Bananen, Nüsse, Spinat, getrocknete Früchte oder Tomaten. Gerade Bananen enthalten viel Kalium, was zur Entwässerung und damit zu Stabilisierung des Bindegewebes beiträgt. Wer oft salzhaltige oder fettreiche Produkte verzehrt, muss nicht nur mit Übergewicht rechnen, sondern begünstigt schädliche Wasseransammlungen im Gewebe. Nikotin schwächt das Bindegewebe zusätzlich, da es die Durchblutung verschlechtert und den Stoffwechsel verlangsamt.
Wer zu schwachem Bindegewebe neigt, wird auch mit Sport seine Hügelhaut nicht komplett los. Doch kräftige Muskeln lassen dem Fettgewebe weniger Ausbreitungsfläche und verbessern das Hautbild. Sportarten wie Radfahren, Walken, Laufen und Schwimmen bieten sich an, am besten in einer Kombination mit Krafttraining zum Muskelaufbau an den gewünschten Körperregionen. Sport und Bewegung sorgen außerdem für ein besseres Körpergefühl - und dann werden die störenden Dellen eher ignoriert.
Eine gute Möglichkeit, um das Hautbild rasch zu verbessern, sind Produkte, die einen leichten Selbstbräuner enthalten. Auf gebräunter Haut fällt die Dellenstruktur weniger auf. Auch die kosmetische Chirurgie hat sich inzwischen des Problems angenommen, die Ergebnisse sind dort aber eher kurzfristig und überschaubar.